Effizienter Betrieb der elektrischen Gebäudeinfrastruktur

August 2024

Um die elektrische Gebäudeinfrastruktur effizient und sicher betreiben zu können, sind aufeinander abgestimmte Werkzeuge erforderlich, vor allem Energiemessgeräte und eine EMAS-Software. Die Redaktion interviewte dazu Jens Schübel, Technischer Leiter bei der PQ Plus GmbH.

Ronald Heinze

Können Sie erläutern, wie EMAS-Software im Kontext des Energiemanagements und der nachhaltigen Gebäudeinfrastruktur funktioniert und welche zentralen Vorteile sie bietet?

J. Schübel: Die EMAS-Software kann eine zentrale Rolle spielen. Sie wird genutzt, um den Energieverbrauch von Gebäuden und Infrastrukturen zu überwachen und zu verwalten. Sie ermöglicht eine detaillierte Analyse des Energieverbrauchs, die Identifizierung von Einsparpotenzialen und die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die Software unterstützt dabei, Daten zu sammeln, zu analysieren und aufzubereiten, um Berichte gemäß den Anforderungen von EMAS zu erstellen. Ein zentraler Bestandteil von EMAS ist der Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung. Die Software kann als Plattform dienen, um den Dialog mit relevanten Interessengruppen zu unterstützen und Transparenz zu schaffen. Die zentralen Vorteile der Nutzung von EMAS-Software im Kontext des Energiemanagements und der nachhaltigen Gebäudeinfrastruktur sind eine effizientere Nutzung von Ressourcen, die Einhaltung von Vorschriften, die Förderung einer nachhaltigen Unternehmenskultur und die Schaffung von Vertrauen bei Kunden. Letztendlich kann die Software dazu beitragen, Unternehmen dabei zu unterstützen, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten.

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Wie ergänzen sich Energiemessgeräte und EMAS-Software in der Überwachung und Verbesserung der Energieeffizienz und Sicherheit elektrischer Gebäudeinfrastrukturen?

J. Schübel: Energiemessgeräte und Energiemanagement-Software ergänzen sich ideal in der Überwachung und Verbesserung der Energieeffizienz und Sicherheit elektrischer Gebäudeinfrastrukturen. Energiemessgeräte erfassen den Energieverbrauch in Echtzeit an verschiedenen Punkten im Gebäude. Die Energiemanagement-Software sammelt diese Daten und stellt sie in übersichtlichen Dashboards dar, die es den Nutzern ermöglichen, den Energieverbrauch zu überwachen und Trends zu identifizieren. Durch die Analyse der Daten aus den Energiemessgeräten kann die Energiemanagement-Software Einsparpotenziale identifizieren. Weiterhin kann sie so konfiguriert werden, dass sie Alarme auslöst, wenn der Energieverbrauch unerwartet ansteigt oder sich außerhalb vordefinierter Grenzwerte bewegt.

Bitte stellen Sie Ihr Leistungsspektrum an Energiemessgeräten und EMAS-Software vor!

J. Schübel: Unsere Energiemessgeräte bieten eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, um den Anforderungen für das Energiemanagement mehr als gerecht zu werden. Von kostengünstigen Energiezählern und Universalmessgeräten mit hoher Genauigkeit, über unser kompaktes und modulares System für eine Vielzahl an zentralen Messungen bis hin zu unseren Netzqualitätsanalysatoren mit hoher Abtastung und zusätzlichen Messeingängen für Fehlerstrommessungen decken wir alle Anwendungen und Anforderungen ab. Durch die verschiedenen. Schnittstellen und vielfältigen Protokollen, wie Modbus, M-Bus, MQTT, SNMP und BACnet IP, können die Daten über unterschiedliche Wege in unsere Software, aber auch in Fremdsysteme einfach integriert werden. Eine modulare Erweiterung der Funktionen und eine intuitive Bedienbarkeit der Geräte runden das Angebot ab. Wir liefern immer eine kostenfreie und unlimitierte Auswerte- und Analysesoftware mit. Als BAFA-gelistete und somit förderfähige Energiemanagement-Software stellen wir unsere Envis Web zur Verfügung. Sie ist herstellerunabhängig und kann sowohl lokal als auch im Rechenzentrum betrieben werden. Aufgrund vieler Auswerte- und Visualisierungsmöglichkeiten sowie des Lizenzmodells eignet sie sich perfekt für Unternehmen aller Größen und ist jederzeit flexibel erweiterbar.

Wie werden Daten aus Energiemessgeräten sicher in EMAS-Software übertragen und verarbeitet?

J. Schübel: Die Universalmessgeräte und die Energiemanagement-Software haben eine Authentifizierung und Zugriffskontrolle integriert, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer und Geräte auf die Daten zugreifen können. Die sichere Übertragung und Verarbeitung von Daten aus Energiemessgeräten in Energiemanagement-Software ist entscheidend für die Effizienz und Integrität des gesamten Systems. Die Anwender entscheiden, wo ihre Daten gespeichert werden. Ob lokal im Unternehmen, geschützt mit Firewalls und ausgestattet mit Schadsoftware, oder im Rechenzentrum nach geltenden Datenschutzgesetzen. Back-ups erstellt die Software automatisch.

Können Sie Beispiele oder Fallstudien teilen, in denen der Einsatz von Energiemessgeräten und EMAS-Software zu signifikanten Verbesserungen in Energieeffizienz und betrieblicher Sicherheit geführt hat?

J. Schübel: In einer Produktionsanlage wurden Energiemessgeräte installiert, um den Energieverbrauch in verschiedenen Produktionsbereichen zu überwachen. Diese Daten wurden in eine EMAS-konforme Energiemanagement-Software integriert, die es dem Unternehmen ermöglichte, den Energieverbrauch zu analysieren, Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse des Energieverbrauchs konnten mehrere Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden, darunter die Identifizierung und Behebung von Energieverlusten in der Produktion, die Optimierung von Produktionsabläufen, um den Energieverbrauch zu minimieren sowie die Implementierung von Energiesparmaßnahmen, wie die Nutzung von energieeffizienten Beleuchtungs- und Kühlsystemen. Diese Maßnahmen führen zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs in der Produktionsanlage.
Eine weitere Fallstudie betrifft ein Bürogebäude: In diesem wurden Energiemessgeräte eingeführt, um den Energieverbrauch für Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Klimatisierung zu überwachen. Die gesammelten Daten wurden in eine EMAS-konforme Energiemanagement-Software integriert, die es dem Gebäudemanagement ermöglichte, den Energieverbrauch zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen. Durch die Überwachung des Energieverbrauchs konnten ineffiziente Betriebszeiten und Einstellungen identifiziert und optimiert werden.

Der staatlich geprüfte Elektrotechniker und Technischer Betriebswirt Jens Schübel ist Technischer Leiter bei der PQ Plus GmbH.

Wie unterstützt die Kombination aus Energiemessgeräten und EMAS-Software Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen?

J. Schübel: Die Kombination aus Energiemessgeräten und Energiemanagement-Software unterstützt Unternehmen auf mehreren Ebenen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und regulatorische Anforderungen zu erfüllen: Durch die kontinuierliche Überwachung des Energieverbrauchs mit Energiemessgeräten können Unternehmen Schwachstellen identifizieren und ineffiziente Betriebsabläufe erkennen. Die Energiemanagement-Software ermöglicht es, diese Daten zu analysieren um Maßnahmen zur Optimierung der Ressourcennutzung zu ergreifen. Mit der Software lassen sich umfassende Berichte über ihren Energieverbrauch erstellen. Diese Berichte können verwendet werden, um die Fortschritte beim Erreichen von Nachhaltigkeitszielen zu verfolgen und sie intern und extern zu kommunizieren. Darüber hinaus können sie Unternehmen dabei unterstützen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, indem sie transparente Daten liefern. Weiterhin ermöglicht die Kombination aus Energiemessgeräten und Energiemanagement-Software es Unternehmen, Einsparpotenziale zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen. Unternehmen können proaktiv auf potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Energieverbrauch und Umweltauswirkungen reagieren. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse von Daten können Unternehmen häufige Abweichungen von den Zielvorgaben erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherzustellen.

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Welche Entwicklungen sehen Sie in der nahen Zukunft für Energiemessgeräte und EMAS-Software und wie werden diese die Gestaltung nachhaltiger elektrischer Infrastrukturen beeinflussen?

J. Schübel: In der nahen Zukunft sehen wir eine Reihe von Entwicklungen für Energiemessgeräte und Energiemanagement-Software, die die Gestaltung nachhaltiger elektrischer Infrastrukturen maßgeblich beeinflussen werden: Energiemessgeräte werden zunehmend mit Smart-Metering-Funktionen ausgestattet sein, die es ermöglichen, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und Daten drahtlos auf Energiemanagement-Plattformen zu übertragen. Durch die Integration von IoT-Technologien können Energiemessgeräte außerdem mit anderen Systemen und Geräten im Gebäude vernetzt werden, um eine ganzheitliche Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs zu ermöglichen. Energiemanagement-Software wird zunehmend auf Predictive-Analytics-Technologien und künstliche Intelligenz zurückgreifen, um zukünftige Energieverbrauchsmuster vorherzusagen und Empfehlungen zur Optimierung des Energieverbrauchs abzuleiten. Durch die Analyse großer Datenmengen können Unternehmen präzisere Einblicke in ihren Energieverbrauch erhalten und effektivere Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umsetzen. Mit den wachsenden erneuerbaren Energien im Energiemix werden Energiemanagement-Softwarelösungen zunehmend Funktionen zur Integration und Optimierung erneuerbarer Energiequellen bieten. Dies umfasst die Möglichkeit, den eigenen Energieverbrauch mit der Erzeugung erneuerbarer Energien zu synchronisieren, um den Eigenverbrauch zu maximieren und die Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen zu reduzieren. Die Blockchain-Technologie wird in Zukunft eine größere Rolle im Energiemanagement spielen, indem sie sichere und transparente Transaktionen zwischen Energieerzeugern, Verbrauchern und Netzbetreibern ermöglicht. Dies kann es Unternehmen erleichtern, Energieeffizienzmaßnahmen zu verwalten, erneuerbare Energien zu handeln und Anreize für den Einsatz nachhaltiger Energietechnologien zu schaffen. Angesichts der zunehmenden Vernetzung und Datenerfassung werden Energiemessgeräte und Energiemanagement-Software verstärkt auf die Sicherheit und den Schutz von Energie- und Verbrauchsdaten achten müssen. Dies umfasst die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen. Diese Entwicklungen werden dazu beitragen, die Effizienz und Nachhaltigkeit elektrischer Infrastrukturen weiter zu verbessern und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Energieziele zu erreichen.

Angenommen, ich wäre ein Anwender, der plant, Energiemessgeräte und EMAS-Software zur Optimierung der Energieeffizienz und zur Verbesserung der Umweltleistung einzusetzen. Welche Empfehlungen haben Sie?

J. Schübel: Definieren Sie klare Ziele für Ihre Energieeffizienzmaßnahmen. Überlegen Sie, welche Bereiche Sie verbessern möchten und welche quantifizierbaren Ziele Sie erreichen möchten. Berücksichtigen Sie Energieeffizienz und Umweltschutz als integralen Bestandteil Ihres Unternehmens. Berücksichtigen Sie nicht nur den direkten Energieverbrauch, sondern auch indirekte Einflüsse. Wählen Sie Energiemessgeräte und EMAS-Software aus, die Ihren Anforderungen und Zielen entsprechen. Achten Sie auf Funktionalitäten, wie Bedienbarkeit, Analyse- und Berichterstattungsfunktionen sowie Integrationsoptionen mit anderen Systemen. Stellen Sie sicher, dass Sie Daten kontinuierlich erfassen und analysieren, um Einblicke in Ihren Energieverbrauch und Ihre Umweltleistung zu erhalten. Nutzen Sie diese Informationen, um Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz zu identifizieren und gezielte Maßnahmen abzuleiten. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit den neuen Technologien und sensibilisieren Sie für das Thema Energieeffizienz und Umweltschutz. Setzen Sie auf Mitarbeiterengagement, um Verhaltensänderungen zu fördern. Energieeffizienz und Umweltschutz sind keine einmaligen Projekte, sondern kontinuierliche Prozesse. Verfolgen Sie regelmäßig Ihre Fortschritte, überprüfen Sie Ihre Ziele und passen Sie Ihre Strategie an den Bedarf an, um sicherzustellen, dass Sie auf Kurs bleiben. Kommunizieren Sie offen über Ihre Energieeffizienz und Umweltschutzmaßnahmen, sowohl intern als auch extern. Teilen Sie Ihre Erfolge und Herausforderungen und zeigen Sie Ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Indem Sie diese Empfehlungen beherzigen und eine ganzheitliche Herangehensweise an Energieeffizienz und Umweltschutz verfolgen, können Sie die Effizienz Ihrer Prozesse verbessern, Kosten senken und einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.

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